Jetzt den Kopf nicht hängen lassen, dachte ich als sich mein Traum der Acacia Tree Game Lodge in Rauch auflöste. Ich war noch einmal zurückgekehrt, um mich von allen zu verabschieden und meine Sachen abzuholen.
Gemeinsam hatten wir Guy Fawkes mit Feuerwerk gefeiert, da Deborah sich als Engländerin diese Tradition auch in Südafrika bewahren wollte. Am nächsten Morgen machte ich mich noch etwas verschlafen auf den Weg zur nahe gelegenen Löwenfarm.
Eine Löwenfarm in der Karoo
Ablenkung auf einer Löwenfarm in Südafrika
Die Familie, die die Farm betrieb, war eng mit Alan und Deborah befreundet. Sie hatten mich für einen Besuch mit Übernachtung bei sich eingeladen.
Vorsichtig näherte ich mich der Löwenfarm über eine holprige Naturstrasse.
Hoffentlich bleibe ich mit meinem fast neuen Mietwagen nicht in einem Schlagloch stecken! dachte ich.
Der Besitzer spielt auch mit den grösseren Löwen
Eine höchst ungewöhnliche Familie erwartete mich! Johann, der Vater spielte mit einem halbwüchsigen Löwen und rollte mit ihm über den Boden, während Annetjie, die Mutter, einem Löwenbaby die Flasche gab.
Die ausgewachsenen Löwen leben im Gehege
Die älteren, ausgewachsenen Löwen waren etwas entfernt in elektrisch gesicherten Gehegen untergebracht.
Löwenbabies schlafen in der Küche
Die sechsjährige Tochter und ihre elfjährige Schwester schauten fern, während vier weitere Löwenbabys im Wohnzimmer und in der Küche randalierten.
Die Kinder spielen mit den Löwen-Babies wie mit jungen Hunden
Zwei Hunde bewegten sich unbekümmert dazwischen, als ob es völlig normal war, von Löwen umgeben zu sein.
Vlou, mein Beagle, lernt Löwen kennen
„Lass deinen Hund ruhig aus dem Auto“, meinte Johann.
Vlou schnupperte vorsichtig, beschloss jedoch im Auto zu bleiben.
Löwen-Baby auf der Jagt nach Vlou, meinem Beagle
Ihm waren die Löwen nicht geheuer. Er sollte mit seiner Einschätzung recht behalten. Denn als er später die Umgebung auf einem Spaziergang inspizieren wollte, jagten ihn die kleinen Raubkatzen begeistert.
Die Löwen spielen wie junge Katzen
Für mich sah das eher nach Übung eines seriösen Jagdeinsatzes aus als reine Spielfreude, obwohl Johann mich eines anderen belehren wollte. Vlou war höchst beleidigt und verschanzte sich sofort wieder ins sichere Auto.
Vlou geht Konfrontationen mit den kleinen Raubkatzen aus dem Weg
Zu meiner grossen Freude durfte ich das kleinste Löwenbaby, Bones, mit der Milchflasche füttern.
Das Mobiliar dient als Klettergerüst
„Unglaublich, wie viel Kraft dieser kleine Körper bereits ausstrahlt! Wofür züchtet ihr die Löwen?“ fragte ich nach.
Bones, das Löwen-baby
Die Antwort von Johann war ausweichend. „Wir verkaufen sie an Zoo’s und Wildtierparks und so. Vor allem die männlichen Löwen mit imposanter Mähne sind lukrativ.“
Löwenzucht für die Trophäenjagt
Seine Zurückhaltung gab mir zu denken. Ich hatte gelesen, dass die Jagd auf Löwen immer noch sehr populär war. Private Wildparks könnten nur überleben, wenn sie den Abschuss von Löwen, Nashörnern, Büffeln und anderen Wildtieren an finanzkräftige Jagdtouristen anbieten.
Bones hat noch immer blaue Augen
Jäger und Jagdfarm-Besitzer rechtfertigen sich mit dem Argument, dass damit die Zucht und der Artenschutz finanziert werden. Das Argument stimmt leider, fürchte ich.
Junger Löwe als Türwart
Trotzdem, was für eine Schande! Zuerst wachsen die Tiere mit dem Vertrauen zum Menschen auf und anschliessend werden sie erschossen, um als Trophäe an einer Hauswand zu verstauben.
Die Hofhunde gehören zur Familie wie die Löwen-Babies
Ach, hör auf! ermahnte ich mich, geniesse einfach diese einmalige Gelegenheit, Löwen so nah zu erleben! Vielleicht werden sie ja gar nicht an Jagdfarmen verkauft.
Zu süss!
Ich schnitt das heikle Thema beim gemeinsamen abendlichen grillieren nicht weiter an. Erfolglos versuchte ich beim Anblick der majestätischen Löwen nicht an ihre Zukunft zu denken.
Unzählige Löwenbabies in und um das Haus
Am nächsten Morgen bedankte ich mich für die Gastfreundschaft und verliess die Löwenfarm mit einem flauen Gefühl im Magen. Zeit für mich und Vlou, uns auf andere Gedanken zu bringen und ans Meer zu fahren.
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