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Der Traum vom Auswandern nach Südafrika. Ein Leben als Aussteiger auf einer Lodge in der kleinen Karoo nördlich von Port Elizabeth. Eine Reise ins Ungewisse. Die 3. Folge von Marcelle's Erfahrungsbericht, wie sie ihren Traum wahr machte, alles in der Schweiz zurück liess und sich auf das Abenteuer Auswandern einliess.

Ausgewandert nach Südafrika (3. Folge) – Feuer! Das Strohdach der Lodge brennt!

Kein Tag ohne Abenteuer in Südafrika! Vorgestern Morgen fuhr Alan mit dem Pick-up mit einem schwerkranken Lamm auf der Ladebrücke vor. „Es hat vermutlich schwarzes Wasser getrunken oder leidet unter einer Krankheit, welche in Zusammenhang mit den vielen Zecken steht“, meinte er grimmig.

Der Farm-Manager ist fast nie da, wenn er gebraucht wird

Das Lamm war übersäht mit Zecken! Noch nie hatte ich so etwas gesehen. Er liess mich verdutzt ohne etwas anzufügen mit dem Lamm alleine und lief mit einem frustrierten Gesicht davon. „Was ist denn mit Alan los?“, fragte ich Deborah.
„Er ist frustriert, dass er als Lodge-Manager trotz seiner Ausbildung als Wildhüter nichts was die Tiere betrifft entscheiden darf. Aber manchmal eilt es eben und der Farm-Manager ist nie da, wenn er gebraucht wird!
Und, um es noch komplizierter zu machen, muss auch dieser zuerst Kontakt zu Jim aufnehmen! Es ist nicht lange her, da starb ein Büffel, weil wir Jim nicht rechtszeitig benachrichtigen konnten. Deshalb konnten wir das Fleisch nicht mehr für die Lodge verwerten oder verkaufen. Ein riesiger Schaden!“

Der Traum vom Auswandern nach Südafrika. Ein Leben als Aussteiger auf einer Lodge in der kleinen Karoo nördlich von Port Elizabeth. Eine Reise ins Ungewisse. Die 3. Folge von Marcelle's Erfahrungsbericht, wie sie ihren Traum wahr machte, alles in der Schweiz zurück liess und sich auf das Abenteuer Auswandern einliess.

Ausritt in der Kleinen Karoo

„Ich bin sicher, dem Schaf ist auch nicht mehr zu helfen. Ich nehme die Konsequenzen auf mich, dass wir es schlachten.“, fügte ich hinzu nachdem ich den Besitzer telefonisch nicht erreichen konnte. In der Schweiz hatten wir längere Zeit eine Schafherde gehalten und wusste, dass wenig Zeit zur Verfügung stand. Ein Farmarbeiter schlachtete das Lamm. Das Fleisch war zum Glück in Ordnung.

Feuer! Feuer! – Das Dach brennt!

Der Tag ging ereignisreich weiter. Am Nachmittag sass ich im Büro und bearbeitete meine Emails. Plötzlich flitzte Daniel, ein anderer Farmarbeiter, mit einem Feuerlöscher in der Hand vorbei. „Feuer! Feuer! Auf dem Hauptgebäude der Lodge beim Kamin!“, hörte ich Rufe. Ich rannte mit allen anderen Mitarbeitenden zum Löschen.

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Das Strohdach fängt Feuer

Zum Glück hatte Daniel das Feuer frühzeitig gesehen. Um innere Ruhe ringend bat ich die Gäste, welche im Hauptgebäude waren, sich sicherheitshalber in den Garten zu begeben. Ein Engländer bemerkte trocken: „The place is about to blow up. We have to evacuate.“
Hastig brachten Mitarbeiter nach dem Einsatz des Feuerlöschers Eimer mit Wasser aus dem Schwimmbad, da der Wasserschlauch aus dem Garten zuerst zusammengesetzt werden musste. Das Feuer konnte rechtzeitig vor dem weiteren Ausbreiten auf das gesamte Dach gelöscht werden.
Im Nachhinein stellte ich fest, dass sämtliche Teile, welche den Kamin gegenüber dem Strohdach hätten isolieren sollen, geschmolzen waren. Wieso führte das bei Feuer im Kamin extrem heiss werdende Rohr ohne Ummantelung durch das Strohdach? Dies sollte nicht die einzige Frage bleiben, die unbeantwortet bleiben sollte.

Ein Schweizer Nachtessen

Da vom geschlachteten Lamm Leber und Nieren vorhanden waren, beschlossen wir kurzerhand, die Farmarbeiter und die übrigen Mitarbeitenden mit Kindern zu einem Nachtessen einzuladen. Wir mussten sowieso noch Speisen und Getränke für kommende Gäste aufstocken, deshalb fuhren wir nach Kirkwood zum Einkaufen, einem kleinen Provinznest rund eine Stunde von der Acacia Tree Game Lodge entfernt.

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Müde von den vielen Wildgerüchen

Die Einladung zum gemeinsamen Abendessen mit dem gesamten Team war eine sehr gute Idee gewesen. Wir kochten mit allen Frauen gemeinsam in der kleinen Küche und erstellten ein Essen, welches mit Rösti, Apfelmus und Leber mit Speckwürfeln durchaus schweizerisch daher kam. Am langen rustikalen Esstisch in spanischem Stil wurde Afrikaans und Englisch durcheinander gesprochen und viel gelacht bis in die späten Abendstunden. Das Eis zwischen uns war gebrochen.

Tausch meines komfortablen Lodge-Zimmers mit dem abgelegenen Buschhaus

Spät abends fuhr ich hinauf in das Buschhaus. Ich hatte mein enges Lodge-Zimmer ohne Kochgelegenheit gegen das freistehende, abgelegene Buschhaus getauscht. Eigentlich hatte ich dort ursprünglich sowieso einziehen wollen. Jim hatte mir jedoch davon abgeraten, da es zu abgelegen sei. Er meinte, ich habe so zu wenig Kontrolle über die Lodge. Gegenüber Deborah sagte er jedoch, die Unterkunft sei nichts für eine Frau alleine.
Da ich jedoch nach einer Woche in der Lodge nach etwas Privatsphäre lechzte, entschied ich mich dafür, es trotzdem zu versuchen. Bei der spät abendlichen Fahrt über den sehr rauen Feldweg im stockdunklen wurde mir etwas mulmig als ich plötzlich viele leuchtende Augen sah, die im Scheinwerferlicht reflektierten. Sogar Vlou war es unheimlich. Er knurrte tief und bedrohlich, was mich noch weniger beruhigte!

Unruhiger Schlaf in der Buschhütte

Ich hatte die folgende Nacht einen unruhigen Schlaf in der Buschhütte, da unentwegt Regen auf das Blechdach prasselte und der Wind stürmisch an den Holzwänden rüttelte. Trotzdem war es gut, dass es regnete, so konnte der Boden Feuchtigkeit tanken bevor der trockene Sommer Einzug hielt.
Eine Herde Impalas graste morgens neben der Buschhütte. Kein Wunder, hatte ich abends so viele reflektierende Augen gesehen! Vermutlich würde dies nicht das letzte Mal sein, dass Vlou und ich bei der Fahrt zum Buschhaus Wildtiere antreffen würden. Schliesslich waren diese gerade in der Nacht gerne unterwegs.

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Rudimentäre Kochstelle

Die Beleuchtung im Buschhaus wurde durch Solarstrom gewährleistet. In der Küche stand ein sehr abenteuerlicher Gaskocher, bei welchem die Flammen gefährlich hoch aufflackerten, wenn man ihn benutzte. Die mit Gas betriebene Kühltruhe, welche als Kühlschrank diente, benutzte ich nicht wegen der mangelnden Dichtung. Ich roch Gas, sobald ich den Gashahn aufdrehte.

Atemberaubende Sicht über den Addo Elephant National Park hinaus

Die Sicht vom Buschhaus aus war atemberaubend. Da dieses höher lag als die Lodge selbst, genoss ich einen Ausblick bis über den Darlington – Damm des Addo Elephant National Parks hinaus bis in die unendlichen Weiten der Karoo. Während ich meinen Kaffee auf der Veranda trank und die morgendlichen Sonnenstrahlen noch im Bademantel genoss, sass Vlou neben mir auf der Bank und schien den Ausblick ebenso zu geniessen.

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Aussicht in der Kleinen Karoo

Ich wachte aus meinen Gedanken auf als ein grün schimmernder Nektarvogel (Sunbird) durch die offene Türe ins innere des Buschhauses flog. Vielleicht war es der Gleiche, den ich bereits gestern gesehen hatte. Der Vogel flog leider ständig in die Scheiben, die nicht zu öffnen waren, anstatt den gleichen Weg wie er hineinflog wieder nach draussen zu finden.

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Sunbird gefangen im Haus

Er tat mir leid, aber ich konnte im Moment nichts für ihn tun. Die Türe oder Fenster konnte ich nicht für ihn offen lassen, da sonst die Paviane das Mobiliar und meine Sachen auseinander nehmen würden. Glücklicherweise verliess er die Hütte wohlbehalten als ich die Türe am späteren Nachmittag öffnete.

 

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Abendliche Stimmung über dem Schwimmbad

Lese die 4. Folge: Ausgewandert nach Südafrika – Schwarze Wolken am Horizont
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